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Arbeiten an Tankanlagen – Professionelle Regelungen

By 31. Juli 2020August 11th, 2020No Comments

Tankanlagen sind komplexe, mit zahlreichen Sicherheitsmechanismen ausgestattete Einrichtungen. Dies ist notwendig, weil die in ihnen eingelagerten Flüssigkeiten wie Heizöl, Benzin oder Diesel beim Austritt in die Umwelt das Grundwasser gefährden und große Schäden im Erdreich verursachen können.

Die vorschriftsmäßige Funktion der Tanks bedarf einer regelmäßigen, ausführlichen Wartung. Damit diese fachgerecht ausgeführt wird, sind vonseiten des Gesetzgebers klare Vorgaben für die Zertifizierung berechtigter Betriebe gemacht worden. Diese Zertifizierung ist für Tankanlagen ab einem maximalen Volumen von mehr als 1000 Litern notwendig. Hier finden sich dazu alle wichtigen Hintergründe.

Anforderungen an ein Unternehmen zur Erstzertifizierung

Damit ein technischer Tankdienst für die Arbeiten an Tanks, die Gefahrstoffe enthalten, zertifiziert wird, muss es einige Anforderungen erfüllen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der erstmaligen Qualifizierung und der fortlaufenden Qualifizierung, denn jede Zertifizierung ist nur für zwei Jahre gültig. Dies gewährleistet die gleichbleibend hohe Qualität der ausgeführten Arbeiten. Für die Zertifizierung zuständig sind etwa die Technische Überprüfungsvereine TÜV SÜD und TÜV NORD sowie die Industrie- und Handelskammer IHK.
Für die erstmalige Zertifizierung muss mindestens ein Mitarbeiter des Unternehmens an einem Grundkurs zum Wasserhaushaltsgesetz teilnehmen. Diese Kurse werden durch die zertifizierenden Behörden angeboten und umfassen die rechtlichen Grundlagen ebenso wie technische Maßnahmen, die einzelnen Gefahrstoffklassen, Arbeitsschutz und zahlreichen weiteren Themen rund um den sicheren Umgang mit Gefahrstofftanks.
Nach erfolgreichem Abschluss des Grundkurses kann ein Antrag auf Zertifizierung gestellt werden. Die zertifizierende Behörde überprüft, ob die technische Ausstattung der Mitarbeiter den Anforderungen entspricht. Auch die bestehenden Arbeitsschutzmittel und das Fachwissen der „betrieblich verantwortlichen Person“, also des Mitarbeiters, der den Grundkurs absolviert hat, stehen nochmals auf dem Prüfstand. Zusätzlich muss eine Umwelthaftpflichtversicherung nachgewiesen werden. Werden alle Anforderungen erfüllt, erfolgt die Zertifizierung. Diese geht einher mit einem Überwachungsvertrag bei einer technischen Überwachungsorganisation.

Weiterführende Zertifizierungen.

Um die hohe Qualität der Arbeit des zertifizierten Betriebes zu gewährleisten, sind die Zertifizierungen auf einen Rahmen von zwei Jahren begrenzt. Im Laufe dieser Zeit muss sowohl die Ausrüstung des Unternehmens als auch der Kenntnisstand der Mitarbeiter aufgefrischt werden. Sowohl zur Erinnerung als auch zur Vermittlung gesetzlicher Neuerungen finden regelmäßige Fortbildungskurse statt.
Während dieser weiteren Zertifizierung werden Mitarbeiter und technische Ausrüstung nochmals einer Prüfung unterzogen. Sollten Mängel festgestellt werden, müssen diese vor Neuerteilung der Zertifizierung behoben werden.
Kunden der technischen Betriebe, die eine Tankreinigung oder Tankstilllegungen bei sich durchführen lassen wollen, haben ein Recht auf die Einsicht der aktuellen Zertifizierung des ausführenden Unternehmens. Diese Information ist häufig Teil des Arbeitsvertrages oder wird auf der Webseite des Unternehmens angezeigt.

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